Grußwort von Tobias Schick, Oberbürgermeister der Stadt Cottbus
Liebe Freundinnen und Freunde des Radsports,
herzlich willkommen in einer der Hochburgen dieses schönen wie aufreibenden Sports, in Cottbus/Chóśebuz.
Mit der Europameisterschaft der Junioren und der U23 steht ein weiterer Höhepunkt im heimischen Sportkalender. Es sind die zweiten derartigen Titelkämpfe nach 2007.
Der Radsport ist seit vielen Jahrzehnten einer der Anker der Sportstadt Cottbus/Chóśebuz. Seit Mitte der 1970er Jahre lassen Radsportler und Radsportlerinnen aus Cottbus/Chóśebuz national und international aufhorchen. Gern erinnere ich an die Bronzemedaille von Lothar Thoms 1974 bei den Junioren-Europameisterschaften über die 1.000 Meter – 50 Jahre ist das nun her – oder den Sieg von Hans-Joachim Hartnick bei der Internationalen Friedensfahrt 1976, der Tour de France des Ostens. Und an das legendäre Jahr 1979, als mit Hans-Joachim Hartnick, Bernd Drogan, Lutz Heßlich, Lothar Thoms und Volker Winkler allein fünf Weltmeister aus der damaligen Radsport-Sektion des SC Cottbus kamen. Gewissermaßen triumphierte ein einzelner Verein in der Länderwertung. Kaum anders als eine Triumphfahrt kann man das Solo von Bernd Drogan zum WM-Titel auf der Straße 1982 bezeichnen.
Ähnlich legendär sind die Olympiasiege von Lutz Heßlich und Lothar Thoms, die Weltmeistertitel der beiden und die von Volker Winkler. Später setzten Steffen Blochwitz, Dirk Meier, Roland Hennig oder Annett Neumann und Olaf Pollack, Trixi Worrack und Roger Kluge und viele andere diese Serie mit Gold- und weiteren Medaillen fort. Unzählige Kilometer und Runden sind dafür auf der Cottbuser Radrennbahn gefahren worden, die 1987 runderneuert und hochmodern übergeben wurde.
Die Cottbuser Radsport-Geschichte ist freilich noch älter und eng mit der Lausitzer Historie verbunden. Der Cottbuser Hermann Smiel vom RK Endspurt war 1912 erster Lausitzer Olympiateilnehmer. Viele großartige Sportler und später auch Sportlerinnen bestimmten die Szenerie. Hinzu kam ein Vielzahl an hochkarätigen Radrennen auf Bahn(en) und Straße.
Somit schließt sich der Kreis zur EM der Junioren und der U23. In diesem Jahr können wir mit einer völlig neuen, hochmodernen Videowand aufwarten. Sie macht das Erlebnis Radsport sowohl für Aktive als auch für Besucherinnen und Besucher transparenter und noch attraktiver. Einmal mehr wird Cottbus/Chóśebuz aus großer Tradition heraus und mit viel Herzblut der zumeist ehrenamtlichen Helferschar wieder ein guter Gastgeber sein. Allen Aktiven und ihren Stäben wünsche ich erfolgreiche Titel- und Medaillenkämpfe, die sicher den einen oder anderen Blick in Richtung Paris oder Los Angeles gestatten.
Ich lade Sie zudem ein, die Stadt Cottbus/Chóśebuz und die umgebende Lausitz zu erkunden – gern natürlich „mits Rad“, wie der Lausitzer zu sagen pflegt. Die Bedingungen dafür werden immer besser. Überzeugen Sie sich!
Ihr
Tobias Schick
Oberbürgermeister der Stadt Cottbus/Chóśebuz